Betriebsbesichtigung der Klasse 10IM2 bei Günther & Co.

Für Dienstag, den 20. Juni, wurde die Industriemechanikerklasse 10IM2 der Heinrich-Kleyer-Schule zu einer Betriebsbesichtigung bei der Firma Günther & Co. eingeladen. Die Auszubildenden von Günther & Co. nutzten die Möglichkeit, in der letzten Unterrichtswoche, den Mitschülerinnen, Mitschülern und Lehrkräften ihren Ausbildungsbetrieb zu zeigen.

Die Klasse traf sich morgens um 08:30 Uhr am Tor der Firma Günther & Co. Zuvor hatten die Azubis von Günther & Co. - Jan Reichenberger und Tilman Leuckel-Maurer - alles vorbereitet, um einen reibungslosen Ablauf der Betriebsführung sicherzustellen.

Zunächst erfolgte an der Eingangspforte des Werksschutzes eine Sicherheitsunterweisung durch den Ausbildungsleiter Herrn Löw. Danach ging es zum Messestand, wo die Begrüßung durch die Auszubildenden erfolgte. Nach der Begrüßung hielten die beiden Azubis eine Präsentation, in der sie interessante Fakten zur Geschichte der Firma Günther & Co. in Frankfurt am Main erklärten.

Die Schüler erfuhren, dass Ludwig Günther bereits 1890 das Werk gegründet hatte und einer der ersten Hersteller von Spiralbohrern in seiner Präzisionswerkzeugfabrik war. Die Vollhartmetallwerkzeugproduktion wurde in Frankfurt am Main 1980 realisiert. Ab 1982 wurden die Vollhartmetallbohrer beschichtet, um eine weitere Verbesserung der Werkzeuge zu erreichen.

Nach diesem kurzen geschichtlichen Überblick wurden die vier Kernbereiche der Produktion in Frankfurt am Main vorgestellt. Diese sind die Produktion von Standardwerkzeugen, die Produktion von Sonderwerkzeugen, das Nachschleifen von Werkzeugen (Reconditioning-Center) und das Beschichtungs-Center. Anschließend erklärten die Azubis, wie eine Ausbildung bei Günther & Co., von Bewerbung, über Einstellungstest bis hin zum Probearbeiten, abläuft.

Am Ende der Präsentation zeigten die Azubis einige Vorrichtungen und Ersatzteile, welche sie eigens für die Produktion gebaut haben. Diese wichtige und abwechslungsreiche Tätigkeit ist ebenfalls Bestandteil der Ausbildung bei Günther & Co.

Im Anschluss gab es im Schulungsraum der Ausbildungsabteilung Frühstück für alle. Hier war auch die Zeit, um sich mit den Mitschülerinnen und Mitschülern aus den verschiedenen Ausbildungsbetrieben zu unterhalten und sich über Verschiedenes rund um Ausbildung und Metallbearbeitung auszutauschen. Auch die Lehrer fanden hier Zeit, sich mit dem Ausbildungsleiter auszutauschen.

Nach dem Frühstück wurde die Klasse in zwei Gruppen aufgeteilt, um mit dem Rundgang durch die Produktion zu starten. Hierbei konnten die Schüler alle Segmente besichtigen, die durchlaufen werden müssen, um danach einen fertigen Bohrer in der Hand halten zu können.

Zunächst sahen die Schüler das Ausgangsmaterial eines jeden Bohrers - ein gesintertes Stück Stangenmaterial aus Hartmetall. Nach und nach wurden dann die verschiedenen Arbeitsschritte, angefangen vom Rundschleifen bis hin zum Fertigschleifen und Beschichten, erklärt.

Neben den Standardwerkzeugen bietet Günther & Co. auch die Möglichkeit, Bohrer individuell nach Kundenwunsch zu fertigen. Dies kann, wenn nötig, sehr schnell im Segment Walter X-Press erfolgen. Davon war die Klasse beeindruckt.

Auch an der sogenannten XD-Technologie konnten die Schüler erkennen, wie viel Know How für die Fertigung eines Bohrwerkzeuges nötig ist. Mit dieser Technologie ist es möglich, Bohrer bis zur 70-fachen Länge ihres Durchmessers zu fertigen.

Ein weiterer Service von Günther & Co. ist das Reconditioning. Das Nachschleifen und Nachbeschichten von Werkzeugen. Damit ist es möglich, die Werkzeuge in Originalqualität wieder aufzubereiten. Nachdem diese Abteilung besichtigt worden war und dabei interessante Einblicke in das Nachschleifen gesammelt werden konnten, fanden sich die Schülergruppen wieder am Ausgangspunkt ihrer Tour zusammen.

Mit diesen vielen verschiedenen Eindrücken aus der Betriebsbesichtigung konnten die Schüler den Beruf des Industriemechanikers mit der Fachrichtung Produktionstechnik näher kennen lernen. Hier zeigte sich einmal mehr, in welch unterschiedlichen und interessanten Bereichen ein Industriemechaniker tätig werden kann.

Nach einer abschließenden Fragerunde wurde zur Erinnerung an den interessanten Tag ein Gruppenfoto der Klasse 10IM2 aufgenommen.