Erasmus+: Das Projekt COMUND mit den Lyceé Joliot-Curie in Dammarie-le-Lys, Frankreich
Das deutsch-französische Gemeinschaftsprojekt COMUND wurde 2015 zwischen der Heinrich-Kleyer-Schule und dem Lyceé Joliot-Curie ins Leben gerufen. In dem Projekt lernen die deutschen und französischen Schüler und Schülerinnen nicht nur die jeweiligen kulturellen und historischen Eigenarten des Partnerlandes kennen. Vielmehr erarbeiten sie gemeinsam mit ihren Lehrkräften ein Handbuch für das Leben und Arbeiten im Zielland in Deutsch, Französisch und Englisch. Damit wird über schulische Partnerschaften hinaus auch ein beruflicher Austausch ermöglicht, der Praktikumsplätze, Behörden und landesspezifische Richtlinien bereitstellt.
Im Rahmen des von der europäischen Union finanzierten Erasmus+ Projekts, finanziert COMUND über 24 Monate vier Austauschfahrten, vier Planungstreffen, kulturelle Programme, sowie Arbeits- und Publikationsmedien.
Insgesamt sind an dem Projekt 18 Schüler und Schülerinnen der Heinrich-Kleyer-Schule, sowie 20 des Lyceé Joliot-Curie beteiligt. Betreut wird das Projekt von einem sechsköpfigen deutsch-französischen Lehrkräfteteam. An der Heinrich Kleyer Schule stehen die Kollegen Gerbig, Schlotter und Steinl als Ansprechpartner zur Verfügung.
Fahrtenbericht zum ersten Besuch in Dammarie-Les-Lys, Januar 2016
Am 24.01.2016 um 8:30 Uhr traf ich mich mit meiner Klasse, der 11BG2 und meinen Lehrern, Herrn Schlotter, Herrn Gerbig und Herrn Steinl am Frankfurter Hauptbahnhof. Um 8:57 Uhr ging unser Zug nach Pairs Est. In Paris angekommen mussten wir in die Metro umsteigen, um zum Gare de Lyon zu fahren. Dort angekommen stiegen wir in einen Zug der uns in die Stadt Melun fuhr. In Melun angekommen mussten wir ungefähr 30-45 Minuten zur Jugendherberge, in der wir die nächsten sechs Nächte verbrachten, laufen.
In der Jugendherberge angekommen wurden die Zimmer aufgeteilt, es gab 2 Zimmer mit 3 Schülern und 2 mit 4 Schülern.
Montag 25.01.2016
Wir kamen gegen 9:00 Uhr an der Schule an, wo wir von Frau Jovanovic, der Englischlehrerin der französischen Klasse und Leiterin des Projekts, empfangen wurden. Sie begrüßte uns mit einem netten Lächeln und hieß uns herzlich willkommen.
Daraufhin erhielten wir Schülerausweise, die wir benötigten um das Schulgelände zu betreten, da der Eingang mit Drehtüren und Sicherheitszäunen gesichert war.
Wir traten ein und begaben uns nach einer kurzen Einweisung von Frau Jovanovic, in die Cafeteria, wo wir die französischen Schüler das erste Mal antrafen. Wir reichten uns alle die Hände. Gesprochen wurde leider erst noch sehr wenig miteinander. Erst einige Minuten später, als die Franzosen und wir vor eine Aufgabe gestellt wurden, kamen wir etwas ins Gespräch. Wir sollten uns je nach Alter in einer Reihe aufstellen. Der Älteste vorne und der Jüngste ganz hinten. Das war etwas knifflig auf Grund der sprachlichen Hürden zwischen den Franzosen und uns. Der positive Effekt war jedoch, dass das Eis zwischen uns allen gebrochen wurde und die Atmosphäre etwas entspannter wurde.
Etwa gegen 10:00 Uhr tischten uns die Mitarbeiter der Kantine Croissants, Schokobrötchen, Saft und Kaffee auf. Wir hatten etwas Zeit um uns mit den Franzosen auszutauschen bevor sie mit uns in Gruppen eingeteilt wurden und wir mit ihnen zusammen die Schule erkunden gingen.
Hier wurden die ersten Kontakte geknüpft und wir hatten viel Zeit die Franzosen noch besser kennen zu lernen. Wir unterhielten uns viel miteinander und die eigentliche Aufgabe, die ein Arbeitsblatt mit Infos rund um die Schule auszufüllen war, ging etwas unter, da wir uns so gut verstanden haben.
Um kurz nach 13:00 Uhr, nach der Pause, wurden wir in Gruppen in französische Schulklassen gebracht, wo wir uns den Untericht der französischen Schule genauer ansehen sollten und eventuell einige Unterschiede oder Gemeinsamkeiten festhalten sollten. Dies war für viele ganz witzig, da die Schüler in Frankreich sich sehr für uns interessierten.
Nach diesem Trip gingen wir noch kurz in die Cafeteria, wo wir die französischen Schüler für‘s Erste verabschiedeten. Doch wir sollten uns schon am Abend zu einem internationalen Abendessen wiedersehen.
Wir verbrachten den Tag in der Jugendherberge, wo wir uns frisch machten und uns auf das Internationale Abendessen vorbereiteten. Wir tischten unsere Speisen in einem etwas größeren Raum auf und warteten dann bis die ersten Franzosen eintrafen.
Die ersten waren Frau Jovanovic und Sonja, die Sprachassistentin, die aus Österreich kam und demzufolge Deutsch konnte. Nach und nach trafen auch die französischen Schüler ein. Es kamen leider nicht alle, aus Gründen, die uns nicht bekannt sind. Doch wir hatten trotz allem sehr viel Spaß.
Von französischer Seite aus gab es Raclette und verschiedene Aufschnitte und von uns typische deutsche bzw. hessische aber auch zum Beispiel türkische Speisen. So aßen wir Handkäse mit Musik, Frankfurter Grüne Soße oder deutsches und türkisches Brot.
Wir aßen und tranken bis die Franzosen wieder gehen mussten und hatten Spaß miteinander, sodass wir uns noch viel bessern kennenlernten. Einige der französischen Schüler blieben noch etwas bei uns bis es dann doch spät wurde und auch sie sich auf den Nachhauseweg machten. Unsere Lehrer, Frau Jovanovic, Sonja und noch zwei andere Lehrer der französischen Schüler blieben noch länger auf und amüsierten sich noch etwas. Der Abend neigte sich dem Ende zu und wir gingen alle müde in Bett, gespannt auf das was uns am nächsten Tag erwartet.
Am Dienstag, den 26.01. besuchten wir um 9:00 Uhr eine mittelalterliche Stadt in der Nähe von Provins, die im Mittelalter Zentrum des Handels mit ganz Europa war. Das Mittagessen an diesem Tag bestand aus Lunchboxen. Nachmittags von 14.00 bis 15.30 Uhr besuchten wir die Briochefabrik Pasquier.
Am Mittwoch, den 27.01. fuhren wir um 8.00 Uhr morgens mit dem Zug nach Paris. Angekommen in Paris startete dann der, von Herr Gerbig geführte, Rundgang in Paris. Auf dem Programm standen unter anderem die Champs Elyseés und der Eiffelturm. Am Abend hatten wir Zeit um uns in Paris ein Restaurant zu suchen und dort etwas zu Abend zu essen.
Am Donnerstag, den 28.01. fuhren wir morgens um 9.00 Uhr zur Bäckerei Costa in Fontainebleau.
Im Anschluss besuchten wir das gleichnamige Schloss. Dort bekamen wir eine Führung auf Französisch, welche uns von Herr Gerbig übersetzt wurde. Bei dieser Führung ging es um die Bewohner des Schlosses, welche bedeutende Könige waren und jeder seinen Teil zu dem Schloss beigetragen hatte. Das Schloss wurde im 13. Jahrhundert von Franz I. und Heinrich II. erbaut. Der Bau des Schlosses dauerte bis ins Jahr 1528 an, da jeder der Bewohner seine eigenen Ideen und Geschmäcker einfließen lassen wollte.
Das Schlossgelände hat eine Fläche von 15 km². Das macht einen sehr machtvollen Eindruck. Womöglich wollte der erst Besitzer sein finanzielles Vermögen und seine politische Macht mit diesem Werk zur Schau stellen.
Am Freitag, den 29.01. besuchten wir um 9.00 Uhr einen Apple Store im Carre Senart um an den Videos zu arbeiten, welche wir die Woche über für das Projekt aufgenommen hatten.
Nachdem wir bei Apple waren, danach die Burg Chateau Blandy les Tours besichtigt haben und dann in der Cafeteria der Schule etwas Kuchen gegessen haben, ging es mit den Franzosen in unsere Unterkunft, wo wir zusammen mit den Lehrern nochmals die gesamte Woche reflektiert haben. Jeder durfte etwas zur Woche sagen und anschließend dankte John, im Namen der gesamten Klasse und unserer Lehrer, Frau Jovanovic dafür, dass sie uns dieses Glück bereitet hat an dem Projekt teilzunehmen und dass sie sich die Mühe gemacht hat alles in die Wege zu leiten. Alle waren gerührt und haben nochmals für Frau Jovanovic applaudiert. Nachdem nahezu jeder Schüler etwas gesagt hat, sprachen noch einmal die Lehrer zu uns und lobten die Schüler dafür, dass alles so reibungslos abgelaufen ist.
Nach dem Wochenrückblick spielten die Schüler noch etwas Billard, unterhielten sich und hatten noch etwas Spaß bis die Hausruhe eintrat und unsere Gäste leider gehen mussten. Wir verabschiedeten uns alle herzlich und die Franzosen wünschten uns eine angenehme Heimreise. Doch dies war kein Abschied für immer, denn das Projekt COMUND wird uns noch weitere drei Mal zusammenbringen.
Es war eine sehr schöne Woche in Frankreich. Wir hatten viel Spaß, haben viel gelernt und neue Freunde gefunden. Wir freuen uns auf die nächsten Treffen und darauf unsere Freunde im Sommer hier bei uns in Frankfurt begrüßen zu dürfen.