Einblick in die Welt der Sehbeeinträchtigten
Durch den Sehsinn erhalten wir unzählige Informationen über unsere Umwelt. Für die meisten von uns ist es alltäglich und wir denken gar nicht darüber nach. Doch wie lebt es sich, wenn dieser durch Augenerkrankungen oder Verletzungen nur eingeschränkt oder überhaupt gar nicht funktioniert? Welche Beeinträchtigungen bringt das im Alltag mit sich, ob von Geburt an oder erst im Laufe der Lebensjahre erworben? Und welche Hilfsmittel gibt es, um sehbeeinträchtigte und blinde Menschen unter die Arme zu greifen?
Zu diesen Fragen hat die Sight City, die international größte in Frankfurt stattfindende Messe für Sehbehinderte, vom 15.05.24 bis zum 17.05.24 unseren Schülerinnen und Schüler des Fachbereichs Augenoptik aller Ausbildungsjahre einen Einblick in die verschiedenen Hilfsmittel für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen gewährt.
Angefangen bei „einfachen“ Alltagshilfen machten sich die Schülerinnen und Schüler u.a. mit Uhren, Handys oder Küchengeräten, die über Sprachausgabe betroffene Menschen im Alltag unterstützen, vertraut. Beleuchtungssysteme, elektronische Lupen und Bildschirmsysteme zur vergrößerten Abbildung von kleinen Objekten, sowie auf künstlicher Intelligenz basierende Vorlese- und Erkennungssysteme wurden von unseren Auszubildenden ebenfalls getestet. Darüber hinaus erhielten die Klassen bei den Ausstellern Informationen über Braille-Drucker („Drucker, die in Blindenschrift drucken“), Schreibmaschinen und Grafikdisplays, die von Blinden zum Lesen und Schreiben genutzt werden.
Im Rahmen ihrer Ausbildung lernen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Augenkrankheiten und einfache Hilfsmittel, wie zum Beispiel Lupen, Fernrohre oder Fernrohrlupenbrillen, sowie deren Anwendung und das kundengerechte Erklären kennen.
Um sich in die Welt der Sehbeeinträchtigten besser einfühlen zu können, testeten die Klassen auf der Messe VR-Brillen, die verschiedene Augenerkrankungen simulierten. Neben dem praktischen Ausprobieren der verschiedenen Hilfsmittel an den Austeller-Ständen hatten die Auszubildenden Gelegenheit sich in Vorträgen über verschiedene Gesundheitsthemen der Augenoptik zu informieren. Ebenso konnten sie sich über verschiedene Verbände und Institutionen, die sehbeeinträchtigte Menschen unterstützen, erkundigen. Auch wenn es für einige Augenoptikerinnen und Augenoptiker nicht zum Berufsalltag gehört sehbeeinträchtigte Menschen mit entsprechenden Hilfsmitteln zu versorgen, können auch deren Kundinnen und Kunden im Alter unter Sehbeeinträchtigungen leiden. Somit haben die Auszubildenden nun die Möglichkeit, den Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und sie gegebenenfalls an die zuständigen Verbände und Institutionen zu verweisen.
Autorin: Stephanie Burgardt